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Dem Zahn der Zeit getrotzt

Giovanni Bertolini, der berühmte Baumeister, baute in Lingenau 1910 den wichtigsten Bahnhof des Vorderwaldes. Das "Bähnle", wie es von den Bregenzerwäldern liebevoll genannt wurde, war eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 760 mm, die von 1902 bis 1983 auf einer 35,5 km langen Strecke von Bregenz nach Bezau führte. Der Alte Bahnhof Lingenau liegt genau in der Mitte unnd ist dann nach dem Ende der Wälderbahn 1983 in Vergessenheit geraten.

Über 14 Jahre später – 1997 und kurz vor dem Verfall – erfüllte ihn das Outdoorunternehmen HIGH 5 wieder mit Leben und verschonte ihn dadurch vom Schicksal der meisten anderen Bahnhöfe des Bregenzerwaldes. Der Outdoor-Pionier Chris Alge erinnert sich: „Bürgermeister Peter Bereuter, gerade frisch im Amt, war ein Fuchs. Er hat mir damals das Gelände inklusive Gebäude aufs Auge gedrückt – er war eine Ruine los und ich mitten in der Fortsetzung von ’Hinterholz 8’.“

2007 startete schließlich das Bauprojekt, das Haus wurde komplett saniert. Dabei wurde sehr sensibel mit der Bausubstanz umgegangen - was ging, wurde erhalten. Die Althaussanierung war kostenintensiv, aber einfach "Drüberfahren" konnte und wollte Chris Alge auch nicht. So ist eine stimmige Verbindung aus Tradition und Moderne entstanden. 32 Firmen aus Vorarlberg - 24 davon aus dem Bregenzerwald - haben an der Restaurierung mitgearbeitet.

Der Zahn der Zeit und drei gewaltige Hochwasserereignisse hatten vorher schon am Areal und an dem imposanten Bauwerk "genagt". Ein Abreißen kam aber für Alge nie in Betracht. Mit tatkräftiger Hilfe seiner Mitstreiter, die ihn immer wieder ermutigten, sowie der Unterstützung von Land und Gemeinde gelang es ihm, den Bahnhof Lingenau neu aufblühen zu lassen. Wo sich früher müde Reisende an einem kühlen Bier labten, entstanden großzügige Wohnungen und der Firmensitz von HIGH 5.

Giovanni Bertolini hätte ob der hohen Handwerkskunst der ausführenden Betriebe und der Erhaltung des Bahnhofes Lingenau seine wahre Freude gehabt.